Antwort auf LN-Leserbrief „Egoistische Anrainer-Interessen“

Nachfolgend eine Antwort von Hendrick Kerlen auf einen LN-Leserbrief in der Ausgabe v. 23./24.10.2916:

LN-Leserbrief „Egoistische Anrainer-Interessen“

Leserbrief
zu „Egoistische Anrainer-Interessen“  in  LN vom 23+24. Oktober
Sehr geehrter Herr Peter Kasel aus Heiligenhafen,
Ihr Leserbrief vom 16. Oktober  „Egoistische Anrainer-Interessen“ verdient eine Antwort. Bei dem Protest der BI’s gegen die Feste Fehmarnbeltquerung  geht es keineswegs um Partikularinteressen einiger weniger, die um ihre heile Welt fürchten. Bei ersterem geht es vor allem um die Verhinderung  eines völlig unsinnigen Prestigevorhabens, dessen Investitionskosten schon heute offiziell bei 11 bis 12 Milliarden Euro liegen. Und das für ein mageres tägliches Verkehrsaufkommen im Jahr 2050 von vielleicht 15.000 Autos, 49 Güterzügen und 16 Personenzügen zwischen Hamburg und Kopenhagen! Hinzu kommen dann noch die schwerwiegenden und gesetzeswidrigen Umweltauswirkungen des Tunnelbaus für die Ostsee. Wie wär’s, wenn Sie sich in die Fakten dieses Vorhabens einarbeiten, damit Sie durchschauen, worum es bei ihm wirklich geht? Wenn Sie schon von Partikularinteressen reden, sollten Sie sich auch darüber informieren, warum die Wirtschaftslobby dieses Vorhaben unbedingt durchgesetzt haben will. Dabei geht es ihr nicht um regionale Wirtschaftsförderung, sondern nur um das Geldverdienen am Bau des Vorhabens – also um ein „wärmendes Strohfeuerchen“. Der deutsche Finanzierungsanteil an diesem Unsinn liegt gegenwärtig bei offiziell  1,7 Milliarden Euro. Letztendlich bezahlt vom deutschen Steuerzahler! Welch‘  Wunder also, dass letzterer das nicht einsehen will!
Übrigens, der frühere Lärm der Güterzüge beim Queren Fehmarns war bei Ostwindlagen auch in Westermarkelsdorf so störend, dass man nachts die Fenster schließen musste. Damit war 1997 endlich Schluss. Und hoffentlich bleibt es auch zukünftig so!
Hendrick Kerlen
Westermarkelsdorf
Fehmarn

Ein Gedanke zu „Antwort auf LN-Leserbrief „Egoistische Anrainer-Interessen““

  1. Werter Hr. Kasel,
    die früheren Güterverkehre durch Ostholstein waren Kurzzüge mit einer Länge von 100 – 200m maximal, die alle paar Stunden mit rund 60-80 km/h durch die Landschaft polterten.

    Die geplanten XXL-Zugverbände der Beltquerung werden über 1000 m lang sein und mit 120 km/h fahren. Der ungeschützet Lärm wird Sie sogar hinter der großen Sanddüne in Heiligenhafen erreichen. Alle 11 min.

    Den Protestbewegungen engstirnige Eigeninteressen zu unterstellen – so ähnlich hatte sich auch bereits Hr. MP Albig auf dem letzten Dialogforum aus dem Fenster gelehnt – , ist gelinde gesagt sehr unüberlegt! Man mag für oder gegen diese Projekt sein. Aber wenn das von Europa gewollt wird, und danach sieht es leider immer mehr aus, dann geht es ganz vordergründig auch um den Technologiestandort Deutschland. Wen der Bund dieses Milliardenprojekt möglichst billig und mit der Rumpeltechnik des letzten Jahrhunderts umsetzen will, versündigen wir uns alle an unserem schönen Ostholstein und vor allem an dem Erbe, das wir unseren Kindern und Kindeskindern hinterlassen würden.

    Es geht nicht um den Kleingarten im Lerchensegen. Es geht um den verantwortungsvollen Umgang mit unseren Steuergeldern. Wer billig baut, zahlt am Ende teuer.

    Grüße
    Wolfgang Schröter
    AKBO – Arbeitskreis Bahntrasse Ostholstein

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